Bio
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geboren wurde ich Mitte der 50er in Hannover, zwischen Köln und Berlin, in einen bürgerlichen Haushalt hinein, Mutti Hausfrau, Vati Richter, außer Weihnachtsliedern, die mein kleiner Bruder und ich trällern mußten, gab es keine Musik in meiner Kindheit, aber es gab ein geerbtes, schwarzes Blüthner Klavier, Oberdämpfer, auf dem mir mein Vater wieder&wieder den Marsch „Wien bleibt Wien“ vorspielen mußte, ich wiederum mußte an diesem schwarzen Möbel ab meinem 8. Lebensjahr täglich eine halbe Stunde sitzen, während die Jungs draussen auf der Strasse schon kickten und nach mir riefen und mich, wenn ich endlich raus durfte, erstmal ins Tor schickten, in den 60ern gab es im Radio Sonntags die Hitparade und wenig später im s/w TV, Samstag nachmittags, den Beatclub aus Bremen, meine Klavierlehrerin war im 19. Jahrhundert geboren und wußte davon nichts, dafür öffnete sie mir geduldig das Tor zur Musik, und obwohl ich weder musikalisch, noch fleißig war, vermittelte sie mir, daß Musik eine verlässliche Liebe im Leben sein kann, ich selbst hatte diese Einsicht noch lange nicht, stellte aber trotzdem bald fest, daß ich durch das stümperhafte Nachspielen von Beatles, Shocking Blue und CCR, auf Klassenfesten und Jugendzentrumpartys, in lautmalerischem Englisch, ohne einen einzigen Satz richtig zu singen, geschweige denn zu verstehen, die Aufmerksamkeit des schönen Geschlechts auf mich ziehen konnte, man, bin ich froh, daß man damals noch nicht jeden Furz mitgeschnitten hat.
Bis zum Abi in Bückeburg, schaffte ich in der Sparte Klassik einen 3. Platz bei Jugend musiziert, ungefähr so sensationell wie später der Jazzpreis der Stadt Langenfeld, und dann ging es schon ab nach West-Berlin, Mitte der 70er, weil ein zur Prüfung meines Gewissens aus Soldaten bestehendes Tribunal, mich nicht als Kriegsdienstverweigerer anerkennen wollte, dort trieb ich mich erstmal rum, auf wackligen, aber eignen Füssen und lernte das Leben kennen, hauptsächlich Nachtleben, machte Taxischein, ging auf Jazzkonzerte und nahm gelegentlich Jazzklavierstunden, spielte mit meinem ersten Trio ein paar zaghafte Gigs in Kneipen und Cafes und fing selbst an, zu unterrichten und Gesangsartisten zu begleiten, verdiente Geld nachts als Kutscher und schaute mir die Welt an, weil ich aber noch immer keinen richtigen Abschluss hatte, wurde ich Anfang der 80er erstmal Vater und bewarb mich auf einen Studienplatz für Jazzpiano in Köln, übersiedelte dorthin und bekam Kontakt zur Initiative Kölner Jazzhaus, selbstbewußte junge Musikanten, die sich zs getan hatten, um ihren Anliegen Gehör zu verschaffen, von der Präsentation und Selbstvermarktung ihrer Musik, bis zur Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen, ( einige aus dieser ein(st)maligen Solidargemeinschaft, sind heute Professoren oder Kulturmanager mit Eigentumswohnungen und müssen keine Musik mehr machen, )
Ich schloss mich ihnen an, eine Spielstätte wurde erkämpft, ( Stadtgarten, ) und mit anregenden Konzerten bespielt, auf diesem fruchtbaren Boden gründete ich, nachdem ich das Studium wider Erwarten abgeschlossen hatte, und sogar eine kleine Honorarkraft an gleicher Anstalt wurde, meine erste richtige Band, mit allem PiPaPo: Platte machen, Proben, Anlage, Transit, Spielen, USA Tour ( echt! ) Bandnamen finden, äh, äh, wie wärs mit „Franck Band“ ? ( ein Veranstalter sagte mir mal am Telefon, er fände den Namen schon so beknackt, dassa sich das Demo erst gar nicht anhören würde, ) eine Erfolgsstory war geboren, wir hatten in den 90ern was zu spielen, machten 7 CDs, brachten mit Hilfe des WDRs ein Musical heraus, reisten mit Goethe etwas in der Welt umher, spielten auf internationalen Jazz-Festivals und luden uns verehrte Kollegen zu Projekten ein.
In diese 90er Jahre schwerer Hyperaktivität kamen dann noch 2 Kinder, und ich versuchte sowas wie Kleinfamilie, beides löste sich Anfang der 00er Jahre auf.
Familie ging nach Berlin, ich blieb zunächst am Rhein.
Um 2005 probierte ich nochmal ein Projekt mit Standards und deutschen Texten: „NichtvordenKindern“ mit CD, und gegen 2013 das Projekt „kranck“ mit der 2018er CD „NützJaNix“ und natürlich habe ich die ganze Zeit weiter unterrichtet, Bier getrunken und gelegentlich sogar Musik gemacht, auf der Strecke zwischen Köln und Berlin...