Songtexte

Ekstase

Laß die Moleküle rasen,
was sie auch zusammenknobeln!
laß das Grübeln, laß das Hobeln,
heilig halte die Ekstasen!

Christian Morgenstern

Benzin

Ich brauche Zeit, kein Heroin
kein Alkohol, kein Nikotin
brauch keine Hilfe, kein Koffein
doch Dynamit und Terpentin
Ich brauche Öl für Gasolin
explosiv wie Kerosin
mit viel Oktan und frei von Blei
einen Kraftstoff wie Benzin
ich brauch Benzin, Benzin,
gib mir Benzin, ich brauch Benzin,
brauch keinen Freund, kein Kokain
brauch weder Arzt noch Medizin
brauch keine Frau, nur Vaselin
etwas Nitroglyzerin
Ich brauche Geld für Gasolin
explosiv wie Kerosin
mit viel Oktan und frei von Blei
einen Kraftstoff wie Benzin
ich brauch Benzin, Benzin,
gib mir Benzin, ich brauch Benzin,
Es fließt durch meine Venen
Es schläft in meinen Tränen
Es läuft mir aus den Ohren
Herz und Nieren sind Motoren
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heute können wir erkennen
wir müssen uns von gestern trennen
wir brauchen neue Energien
keinen Kraftstoff wie Benzin
kein Benzin,
nie mehr Benzin

Fundamentalontologie

FUNDAMENTALONTOGIE
was ist das Selbst
wo ist das Nichts
was ist das Sein? was ist real
wo ist Vision
was ist nur Schein
was ist die Angst
wo ist die Welt
was ist die Zeit, was ist Gefühl
wo ist Existens
was ist Freiheit ?
es denkt in mir, ich kann mich nicht dagegen wehrn,
jeder ist der andere, und keiner ist er selbst, insofern:
man ist das Niemand, dem alles Dasein unternander
sich je schon ausgeliefert hat,

Das Dasein weicht dem in der Stimmung
erschlossenen Sein,
die Angst offenbart das Nichts
und lässt uns schweben,
weil sie das Ganze zum Entgleiten bringt, so klingt:
Fundamentalontologie
was ist das Selbst
wo ist das Nichts
was ist das Sein? was ist real
wo ist Vision
was ist nur Schein
was ist die Angst
wo ist die Welt
was ist die Zeit was ist Gefühl
wo ist Existens
was ist Freiheit?
die Wahrheit ist kein einfach Ding,
das ontisch Nächste und Bekannte,
ist das ontologisch Fernste, Unbekannte,
kann ich wohnen bei den Dingen

bin ich seinsverbunden, seinsvergessen,
kann ich mein Selbst bezwingen?

die Erschliessungsmöglichkeiten des Erkennens
tragen viel zu kurz,
für die Stimmung ist es schnurz,
bring das Dasein vor das Sein,
vielleicht kannst Du Dich selbst befrein,
die Frage nach der Existens, ich bekenns, ist immens,
Fundamentalontologie

Soweit ich weiß

(For all We Know)

soweit ich weiß,
hat das Leben keinen Sinn,
es fehlt der Beweis
für den Urknall, den Beginn,
wir erforschen den Weltraum,
unser Hirn im Detail,
doch trotz Vernunft & Erkenntnis,
sind wir manchmal nur:
geil
soweit ich weiß ,
ist unser „ich“ nur virtuell,
wir drehn uns im Kreis
& findens orjinell,
also gib mir nen Kuss
komm mit mir nach Haus, denn
morgen fällt aus,
soweit ich weiß

solo

soweit ich weiß
kommt für jeden mal die Zeit
wir tun, als wärs nicht wahr
doch irgendwann ist es soweit
also komm, schlaf mit mir
ich liebe dich heiß
ich red keinen scheiß
- soweit ich weiß

Kranck

kannschonsein, daß ich einen an der Waffel hab,
als Kind zu heiß gebadet worden bin,
kannschonsein in meinem Schrank sind nicht mehr alle Tassen.
Bin nicht mehr zu fassen, möglich,
daß ich aus dem Raster, aus dem Rahmen gefallen bin,
und in meinem Schrank sind nicht mehr alle Tassen.
kannschonsein, daß ich langsam aus dem Ruder lauf,
heute abend eine Knarre kauf, denn ich höre Stimmen,
die mich quälen, mich bestimmen,
schläft der Mörder in mir drinnen,
ist der N.S.A. in meinem Kopf, und ich hänge nur am Tropf,
der Normalen, der Gesunden, der weissen Götter mit Befunden?
ich bin kranck
du bist kranck
wir sind kranck
ihr seid kranck
kannschonsein, daß ich auf Meshuggah steh,
Hypochonder, Schizzo oder Psycho bin, kannschonsein:
Ihr seid alle kranck

und ich bin der einzige Gesunde in der Runde,
der einzige!Gesunde, der einzige Gesunde, der Einzige
DER EINZIGE GESUNDE IN DER RUNDE

Lustig

schleimige Mördermaden fressen sich durch
vertrocknete Augäpfel in mein poröses Hirn,
blutsaugende Killerfliegen legen ihre pelzigen Larven
in meine eiternde Wunden,
vergiftete Kellerasseln schlitzen mit
Rasiermesserzähnen in meine verfaulte Eingeweide,
Borrelienschwangere Monsterzecken spritzen ihre Brut
in meine berstenden Glasknochen,
das ist Nicht Lustig, LUSTIG IST DAS NICHT !
Aasfressende Zyankalizyklopen metzeln Plastiktüten
tragende Touristen in glitschigen Fußgängerzonen,
Marodierende Hooligans meucheln schnulzende
Karaokeplärrer auf lodernen Weihnachtsmärkten,
als Nikoläuse verkleidete Bettnässer kotzen
in die überlaufenden Urinierbecken des Kölner Doms,
mit Fäkalien verschmierte Pappnasen pissen
an die Wände radioaktiv verseuchter Baumärkte,
das ist Nicht Lustig, LUSTIG IST DAS NICHT !

Nicht vor den Kindern

wenn deine Alte jemand küsst
und du weißt nicht, wer das ist
und sie häng sich ganz besonders rein,
dann kannst du ihr wie Jesus ganz spontan verzeihn,
oder ihr die Meinung sagen,

IHR DIE NASE BLUTIG SCHLAGEN,

doch ich geb dir einen guten Rat,
achte stets bei dieser oder ähnlicher Tat:

NICHT VOR DEN KINDERN

wenn dir jemand deine Vorfahrt nimmt,
die Perle vor der Nase wegschnappt, die für dich bestimmt,
dir aufm‘ Schotterplatz mit Absicht stellt‘n Bein,
mußt du deiner wut doch ausdruck verleihn
du kanns ihm die Meinung sagen,

IHM DIE NASE BLUTIG SCHLAGEN,

doch ich geb dir einen guten Rat,
achte stets bei dieser oder ähnlicher Tat:

NICHT VOR DEN KINDERN

kann schon sein, daß du dich mal betrinkst,
dich selten wäschst und deshalb schon von weitem stinkst,
die Straße überquerst, auch wenn die Ampel rot ist,
im Stehen schon mal gerne nebens klo pißt, wenn das so ist,
achte drauf, daß keiner, der das nicht verdaut,
ZUSCHAUT, hast du gerade was gebaut, daß du
niemand der das nicht versteht, aus versehen triffst,
wenn du Scheisse baust - blau bist oder kiffst:

NICHT VOR DEN KINDERN

Schreib doch x n Hit !

Schreib‘nen Ohrwurm bitte mit Melodie,
der die Menschen glücklich macht,
sie verfolgt bei Tag und Nacht, wie noch nie,
schreib‘doch x n‘Hit,
schreib‘nen Schlager bitte mit Harmonie,
den jeder Spatz von Dache singt,
der dir Ruhm und Reichtum bringt, wie noch nie,
schreib‘nen Rhythmus, BEI DEM JEDER MITMUSS !

ne Nummer 1 für die Charts, für deinen Dealer, deinen Arzt
der 1000 Jahre im Ohr verweilt,
die ganze Kohle über deine Kumpels verteilt,
die Damen auf deine Wäsche angeilt,
und dein Konto für immer heilt,
nen Schlager für den Raab, für die Hitparade,
für deine erste Million, für deine erste Milliarde,

Schreib‘doch x n‘Hit....

schreib‘nen Groove, DAS IST DEIN BERUF !
komponier‘ ein Meisterwerk, keine Kakophonie,
eine Sinn-phonie, voll Poesie und Fantasie, schlicht:
eine Schnulze für die kranke Musikindustrie,
für die Fußgängerzone, nicht für die Philharmonie,
der auf allen Kanälen und Tanzsälen gespielt wird,
von jedem DJ dieser Welt remixt und interpretiert wird,
schon ein Oldie, bevor er illegal kopiert wird,

Schreib‘doch x n‘Hit...

such‘nen Sound, DAS DIE MENSCHHEIT NUR SO STAUNT !
für sie, für ihn, meine Schwester, meinen Bruder
für den Papst, für jede Nonne, für jedes blonde Luder,
für Mama, für Papa, für jede Karaokebar,
einen Gassenhauer, Strassenfeger,
krassen Erreger für die Massen,
der dafür sorgt, daß es klingelt in den Kassen,
der gesungen, geplärrt, gepfiffen, von jedem Handy imitiert wird,
zu den Sternen hinaus, in die Galaxis transportiert wird,

(instrumentales Nachspiel)

Schwarzes Loch

Eigentlich eine hübsche Idee,
Dir vorm Einnicken,
ne Nachricht zu schicken,
und die Stunden vergehn,
und ich liege hier,
die SMS ins All geschickt,
und ein schwarzes Loch,
kommt zurück

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und ich wälz mich mit mir
wälz mich hin, wälz mich her,
such den rettenden Schlaf und find ihn nicht mehr.
Seh Dich in tiefschwarzer Nacht,
stehn am Klippenrand,

in die Enge getrieben, mit dem Rücken zur Wand,
überfahren von Autos, vom Mob gelyncht,
von Fieslingen brutal erpresst,
geschunden und gequält,
von Sintflut durchnässt,

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und ich wälz mich mit mir...
seh Dich von grausamem Schicksal,
von bösen Mächten bedroht,
gemetzelt, gemordet, gemeuchelt, in Not,
mit höllischen Schmerzen auf Intensivstation,
dein Geld, dein Pass, dein Kopf verlorn,
und Du wünscht Dir sehr,
Du wärst nie geborn

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und ich wälz mich mit mir...
Ich hab‘s, Du hast die Schnauze voll
von mir, im Grunde, fandst Du‘s doch nicht so toll,
bist mit neuem Lover
auf ferne Insel geflohn,
ich denk noch einmal drüber nach:
hm-hm-hm-hm-hm
vielleicht schläfst Du auch schon.

TuNichtGut

den ersten Frust, soweit ich weiss, den gabs im Kindergarten,
war grad x 3, 4 Jahre alt, was kann man da erwarten,
solang ich mich erinnere, mußt ich Leistung bringen:

Gedichte lernen, basteln, maln, dazu mußt man mich zwingen
das war schon in der Schule so, wir waren grundverschieden,
ich hab mich durchgemogelt, bei den Strebern abgeschrieben,
die büffelten wir Blöde, ich lag auf einer Wiese:
morgens n‘Joint und der Tag ist dein Freund, war meine Devise
TuNichtGut, SpringInsFeld, Habenichts,
Luftikus, Tagedieb, ich bin ein Taugenichts,
und später dann das Studium, das konnte ich voll vergessen,
ich hing nur rum die ganze Zeit, wo warn meine Intressen ?

MUSIK ! das hat doch keinen Zweck, kannste haken, kannste knicken,
man wird Dir die Leviten lesen, dich am Ende feuern !
das ist doch kunstloses Brot, das kann doch jeder,
da willst Du Geld dafür, tickst Du noch richtig ? entweder -
Du suchst Dir einen Job in einer Schreibtischstube,
oder du endest im Knast als gemeiner Spitzbube,

TuNichtGut, SpringInsFeld, Habenichts,
Luftikus, Tagedieb, ich bin ein Taugenichts,
nixnutz, nutznix, nixnutz, nutztnix - nützjanix
ich hab' drüber nachgedacht, wenn alle so wären,
die Menschheit insgesamt würde sich langsamer vermehren,
wenn jeder handelte nur nach der alleinigen Maxime,
durch die er zugleich wollen kann, dass sie wär legitim: IMMANUEL KANT
und Kriege gäbs nicht mehr, das würd nich funktionieren,
da fehlt einfach der Antrieb, grundlos zu marschieren, das
das Wachstum wäre eingedämmt, man könnt‘ die Umwelt schonen,
würde sich das nicht für euch alle lohnen ?

ich bin ein
TuNichtGut, SpringInsFeld, Habenichts
Luftikus, Tagedieb, ich bin ein Taugenichts,
nixnutz, nutznix, nixnutz, nutztnix - nützjanix

Waltz for Debby

es ist halb1, und ich sitz hier und Du,
gehst mir nicht aus dem Sinn,
und ich schreibe ein Lied, für Dich am Klavier,
WENN SIE JETZT ROT WIRD, ER KANNIX DAFÜR,
2 - 3 , 1 - 2 - 3 - 4 , meine Gedanken, sie tanzen mit Dir,
auf & davon, auf dem Notenpapier...

ich belle den Mond an und schick‘ dieses Lied zu den Sternen,
unendlich weit weg, sie funkeln dafür meine Liebe zu Dir,
WENN SIE VERGLÜHEN, ER KANN NIX DAFÜR,
es wird hell um halb5, und wärst du hier,
hieltest fest meine Hand, könnst‘ du sehen,
daß ich eine Träne verlier,

auf das Notenpapier, hier an meinem Klavier,
und du ahnst es schon, alles nur wegen...
Dich
nachher
ja, jetzt bist Du da und wir schaun uns an und dann,
ganz unvermeidlich, wird mir langweilig,
wie beim Fernsehprogramm,

MAN MUSS SCHON KOTZEN KAUM MACHT MAN ES AN,
ja, und mir wird klar, und damit Du‘s weißt:
kann nix Nettes mehr sagen, Dich kaum ertragen,
Du gehst mir auf den Geist...
wie, kann das sein ? gerade noch Liebe und Lust,
Träume zerplatzt, alles verpatzt, nur noch sprachloser Frust,

HAM WIR DOCH ALLES SCHON VORHER GEWUSST,
Ja und wie es scheint, bleibt Debby hier und weint,
alles sieht scheiße aus, und ich geh ins Gasthaus,
und trink 2, 3 Bier, oder 4
alles nur wegen ihr,

VIELLEICHT AUCH WEGEN DIR
egal, zum Teufel nochmal
he Ober bitte, wo,
bleibt mein Pils ?